Bald ist es so weit!
Vielfältige Luzerner Natur entdecken und erleben
An über elf Anlässen im Kanton Luzern kann Gross und Klein am Wochenende vom 23. bis 26. Mai die schillernden Facetten der Luzerner Natur kennenlernen. Lokale Natur- und Vogelschutzvereine bieten einen bunten Strauss an Anlässen: Morgendliche Vogelexkursionen, Infostände im Wauwilermoos oder Rundgänge in versteckte Naturparadiese. Zusammen mit dem Team des Naturlehrgebiets Buchenwald laden BirdLife Luzern und der Natur- und Vogelschutzverein Ettiswil-Alberswil zu einem spannenden Tag ganz im Fokus der Reptilien nach Ettiswil ein.
Zu Fuss unterwegs
In der Nacht vom 15.5. auf den 16.5. machten die Schüler und Schülerinnen der Kanti Willisau eine besondere Beobachtung! Während ihrer Nachtexkursion beobachteten sie wie das kleine Waldkauzküken aus dem Nistkasten des Turmes kletterte! Diese Beobachtung war dank der Nestkamera möglich. Vom Dach des Gebäudes flatterte der kleine und noch flugunfähige Kauz auf den Boden. Die Elterntiere lockten den Jungvogel mit rufen in den Wald und kreisten in der Luft. Zu Fuss marschierte der Kleine in Richtung Wald.
Jetzt anmelden für unsere Projekttage im September!
Der Tag im Naturlehrgebiet besteht aus mehreren Programmteilen: Einer Reptilienexkursion durch das Naturlehrgebiet, einem Arbeitseinsatz für die Zauneidechsen, einem handwerklichen Teil in dem die Schüler und Schülerinnen Kieselsteine schleifen und einem Postenlauf zum Thema Reptilien. Pro Tag sind zwei Klassen im Gebiet, d.h. je nachdem beginnen Sie und Ihre Klasse mit dem einen oder anderen Workshop. Über Mittag steht den teilnehmenden Klassen die Brätelstelle im Naturlehrgebiet zur Verfügung. Der Tag findet bei jeder Witterung statt.
Foto: Stefanie Pfefferli
Love is in the air
Weinbergschnecken sind Zwitter, das heisst, jedes Tier produziert männliche und weibliche Keimzellen. Die Schnecken können sich jedoch nicht selbst befruchten. Es kommt vielmehr zu einem Liebesspiel zwischen den zwei Tieren, bei dem beide Schnecken – Fuss an Fuss zu sehen sind.
Beobachtungstipp: Erlenblattkäfer
Im Moment ist im Naturlehrgebiet massig der Blaue Erlenblattkäfer zu sehen! Imagines und auch Larven ernähren sich von Blättern der Erlen. Die Weibchen legen auf den Blattunterseiten Gelege mit 60 bis 70 Eiern an. Aus ihnen schlüpfen nach etwa zwei Wochen die schwarz gefärbten Junglarven, die sodann vergesellschaftet leben. Erst später verteilen sie sich auf einzelne Blätter. Junge Larven fressen nur eine Seite der Blätter, ältere Larven fressen Löcher. Die Verpuppung erfolgt drei bis fünf Zentimeter tief im Erdboden in einer Puppenwiege. Die neue Generation der Käfer schlüpft im Juli und frisst an den Erlenblättern, bevor sie im Herbst überwintert. Pro Jahr wird nur eine Generation ausgebildet.
Gut getarnter Kletterkünstler!
Der Europäische Laubfrosch war im Kanton Luzern immer sehr selten. Alle bekannten einheimischen (= autochthonen) Vorkommen sind in der Zwischenzeit erloschen. Aktuell sind nur 2 Populationen bekannt, eine mittlere (Ottigenbühl, Ebikon: 6 - 20 Individuen) und eine grosse (Naturlehrgebiet, Ettiswil: 21 - 60 Individuen). Dabei handelt es sich jedoch um ausgesetzte Tiere, die nicht aus dem Kanton stammen (= allochthone Tiere). In einem Fall stammen die Tiere aus Süddeutschland, im anderen ist die Herkunft unbekannt.
Die Zahlen und Daten sind etwas älter und stammen aus dem Amphibienatlas des Kanton Luzern. Inzwischen sind auch nur noch wenige Individuen im Naturlehrgebiet nachgewiesen. Beobachtungen und rufende Laubfrösche dürfen gerne bei uns gemeldet werden!
Auge in Auge mit den Zauneidechsen
Eigentlich liesse ihr wissenschaftlicher Name Lacerta agilis vermuten, dass die Zauneidechse überaus agil und anpassungsfähig ist. Und: dass sie mit den veränderten Lebensbedingungen in der modernen Kulturlandschaft bestens zurechtkommen würde. Doch das Gegenteil ist der Fall. Wie die meisten anderen Reptilien auch, leidet die in der Schweiz einst weit verbreitete und häufige Eidechse unter dem Verlust ihrer Lebensräume. Regional ist sie bereits selten geworden, da und dort sogar verschwunden. Damit ihre Bestände nicht weiter sinken, benötigt die Zauneidechse, die auf der Roten Liste steht, unseren Schutz und unsere Hilfe. Nötig sind dazu Fördermassnahmen, die auch den erwünschten Erfolg versprechen. Die vorliegende Broschüre der Albert Koechlin Stiftung zeigt auf, mit welchen Massnahmen die Zauneidechse wirksam gefördert werden kann. Sie richtet sich an Naturschutzakteure, Landwirte, Waldeigentümer, Unterhaltsverantwortliche von Verkehrsbegleitflächen und öffentlichen Grünflächen, aber auch an Privatgartenbesitzer. Ihnen allen vermittelt sie in komprimierter Form das nötige Wissen, damit Förderprojekte zum Erfolgserlebnis werden.
https://www.zauneidechse.ch/downloads-shop/
Naturschutzverein Egerkingen zu Besuch
Mehr dazu: hier
Frühlingserwachen und Saisonstart
Alles neu macht der Mai! Es blüht nun in vielen bunten Farben im Naturlehrgebiet. Die rosa Lichtnelken am Wegesrand, die violetten Glockenblumen in der Wiese und die wundervollen Traubenkirschen lassen sich bestaunen. Die Wasserfrösche quaken um die Wette und die Gelbbauchunken lassen sich aus nächster Nähe beobachten! Im Naturlehrgebiet gibt es im Moment vieles zu entdecken – nicht nur bei einem Spaziergang, sondern auch zur Saisoneröffnung am Sonntag den 5. Mai.
Des Froschkönigsblick ins Steinreich
Industrie und Natur, laut und leise: vereint im Projekt "Blick ins Steinreich". Vier Männerchöre aus Willisau, Wolhusen und Ettiswil sind mit Aufführungenam 4. und 5. Mai im Naturlehrgebiet und in der Kiesgrube tätig.
Beobachtungstipp: Wurmfarn
Die Wurmfarne im Naturlehrgebiet, entrollen im Moment ihre Blätter. Die schneckenartig aufgerollten Blätter sind ein beliebtes Fotomotiv. Der im Volksmund verwendete Name dieser Farnpflanze bezieht sich auf die seit Jahrhunderten als Mittel gegen Bandwürmer verwendete Wurzel. Der Wurmfarn und der Frauenfarn sind in Europa sehr verbreitete Waldfarne. Im Naturlehrgebiet sind sie im Auenwäldchen, an der Rot und an schattigen Orten zu finden.